Vielleicht bin ich morgen schon tot Jugendliche in Kolumbien

Mehrere Jugendliche aus Bogotá und Medellín berichten über ihr Leben und ihre Motive, sich gegen die Gewalt in ihrem Land entschieden zu haben und sich aktiv und mit ihren eigenen Mitteln für eine friedliche Gesellschaft einzusetzen
Ever lebt in Las Cruces, einem Armenviertel in Bogotá. Er gehört zu den ‚Gotas de Rap‘, einer Gruppe Jugendlicher, die im Rahmen des Jugendverbandes ‚Red Juvenil‘ (Jugendnetz) mit einer Rap-Oper gegen die alltägliche Gewalt singen und tanzen.
In dieser Oper wird der 18-jährige Andrés ermordet, seine Freunde graben ihn wieder aus, um sich von ihm mit einem Fest zu verabschieden. Ever spielt den Tod, der in der Oper als Vertrauter und Freund, auch als Lebensretter auftritt. Gewählt hat er diese Rolle, weil zwei seiner Freunde ermordet worden sind und er sich als Mitglied des Jugendnetzes für ein gewaltfreies Kolumbien einsetzt. Sein großes Vorbild ist Eduardo, ein ehemaliger Killer aus Medellín, der in einem Viertel Bogotás ein Zentrum für Arme eingerichtet hat. Durch die Gespräche mit ihnen erhält Ever Anregungen für seine Texte zur Rap-Oper.
Dora lebt in Medellín und gehört zu einer Gruppe von Rapperinnen, die bei Jugendkonzerten auftreten und für den Frieden singen und tanzen. In ihrer Stadt werden mehr als tausend Menschen pro Jahr von der Guerilla entführt, der Drogenhandel blüht. Aber auch hier haben sich Jugendliche zusammengeschlossen, um den Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt zu beenden. Sie machen kulturelle, soziale und politische Veranstaltungen und setzen sich für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ein; im Rappen drücken sie Protest, Wut und Hoffnung aus. Auch Dora hat ihr nahestehende Menschen durch die Gewalt verloren, Erfahrungen, die sie veranlasst haben, Mitglied im Jugendnetz zu werden.

Länder/Kontinente (inhaltlich): Kolumbien, Lateinamerika
Produktionsjahr1996
ProduktionslandDeutschland
Ziel-/Altersguppeab 15 Jahren
FormateVHS
Länge28 Minuten
BuchRita Erben
RegieRita Erben
KameraJoachim Krug
TonRoland Roessner
SchnittJutta Gutschmidt
ProduktionSWR
GenreDokumentarfilm